Nun langsam aber sicher neigt sich das besondere Jahr 2020 dem Ende zu. Das Jahr geht, jedoch werden uns das Virus und mit ihm besondere Accessoires (Mund-Nasenschutz) sowie das Leben auf Abstand noch eine Weile begleiten. Rückblickend auf die Zeit, in der die ganze Welt in einen Ausnahmezustand versetzt wurde, versuchen wir dennoch ein positives Fazit zu ziehen.

Die Stille – ja, es war still und zwar ganze zehn Monate war unser Theater geschlossen. Zum einen ist es ein beklemmendes Gefühl, einen Theaterraum zu betreten, in dem sehr lange Zeit einfach nichts passiert ist. Jedoch zeigen die aufgebauten Requisiten, Kostüme, Theaterschminke und leere Getränkeflaschen, dass hier vor Kurzem noch ziemlich viel los war.

Es war die Produktions- und Probephase. Es hört sich nach vielen Stimmen und Schritten, Gelächtern und Geschrei an und dann kam die Stille. Theater auf Abstand – ohne Nähe und Berührung und mit Maske – nein, keine Theater-Maske, mit der wir bis jetzt so gern freiwillig experimentiert haben. Nein, es sind die neue Masken bzw. Mund/Nasenschutz, um uns selbst und andere zu schützen. Was daran positiv ist?  Das Bewusstsein, dass wir ALLE in dem Fall in einem Boot sitzen und es jeden treffen kann. Sich in Solidarität, Empathie und Hilfsbereitschaft üben – nicht mit Ellenbogenmentalität und Selbstoptimierung. Diese Eigenschaften behalten wir hoffentlich auch noch nach der Krise.

Die Stille – um die Umwelt, um wahrzunehmen und endlich zu begreifen, wieviel sie uns bedeutet. Unser Himmel, der fast leer ist – ohne Kondensstreifen, das Vogelzwitschern wirkt irgendwie lauter und deutlicher, wo waren die bis jetzt? Die Umweltverschmutzung ging zurück und nachweislich sind auch die CO2-Emissionen gesunken. Endlich wird verstanden, dass Greta Thunberg zwar „klein“ ist, aber gesamtgesellschaftlich groß und zukunftsorientiert denkt.

Stille – in unserer so modernen und vernetzten und sonst schnelllebigen Welt begünstigt diese Pandemie aber auch das Besinnen auf das Wesentliche und eröffnet neue Perspektiven für eine sinnvolle Gestaltung der Zukunft. Weniger ist mehr? Wir entdecken das minimalistische Leben. Eigentlich sind wir zufrieden mit dem, was wir sind und haben. Wir konzentrieren uns endlich verstärkt auf das, was für uns sehr wichtig ist – FAMILIE – Kinder, Eltern, Großeltern und natürlich Freunde. Wir planen weniger. Die Isolation und die Einschränkungen lehren uns, zum einen einfach einfacher zu leben und den Moment mit unseren Liebsten zu genießen. Manch einer wird nach der Pandemie- und Lockdown-Zeit nicht mehr so weiter machen wollen wie zuvor.  Ob dem so ist, werden wir zu gegebener Zeit erfahren.

Und jetzt die Gegenwart: Auch bei uns im Theater hat die stille Weihnachtszeit eingeläutet. Spekulatius auf den Tischen, Tassen mit Tee in der Hand, Adventskalender an den Wänden… wird es nicht geben. Jedoch schauen wir zuversichtlich und positiv in die Zukunft. Das Jahr 2020 war ein besonderes Jahr für uns Alle. Mit dem kurzen Film möchten wir uns bei Ihnen für die Zusammenarbeit, Unterstützung und Wertschätzung ganz herzlich bedanken und hoffen, dass wir uns bald wieder persönlich begegnen werden.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie eine ruhige, besinnliche Adventszeit, frohe Festtage und für das neue Jahr Gesundheit und Glück, verbunden mit unserem Dank für das entgegengebrachte Vertrauen.

Gabriele Twardawa und Robert Skrobich

Written by ADREM
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